Blickpunkt Aalto

Mit dem Begriff „Blaue Stunde“ wird im Sprachgebrauch die morgend- oder abendliche Dämmerungsphase beschrieben – ein Zustand des Dazwischen, der mit einer besonderen Lichtstimmung einhergeht, die viele Künstler*innen in ihrem Schaffen inspiriert hat. Gleichzeitig nimmt die Farbe Blau in der Architektur des Aalto-Theaters eine exponierte Rolle ein. So trägt die bereits seit zwei Spielzeiten etablierte Reihe den Titel „Blaue Stunde“, unter dem kleinformatige, vielgestaltige, besondere Abende außerhalb des Vorstellungsbetriebs auf der großen Bühne zusammengefasst sind.

An ausgewählten Terminen in der Spielzeit werden die programmatischen Schwerpunkte im Musiktheater und Ballett künstlerisch reflektiert – Besetzung, Inhalt und Gestaltung sind dabei jeweils unterschiedlich. Mal in Gestalt eines Liederabends, mal als Lecture-Performance, mal als musikalisch-wissenschaftliches Gesprächsformat oder als eigenständiger szenischer Abend lädt die „Blaue Stunde“ dazu ein, Sänger*innen des Ensembles, Tänzer*innen der Compagnie, Produktionsmitwirkende und weiteres künstlerisches Personal des Aalto-Theaters kennenzulernen und die Themen der Spielzeit aus unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken.

Kurz bevor sich der Vorhang einer neuen Produktion öffnet, laden wir zu einer rund einstündigen Matinee ein. Gemeinsam mit Mitgliedern des Regieteams, Sänger*innen, Tänzer*innen und weiteren Produktionsbeteiligten führt die stückbegleitende Dramaturgin das Gespräch über Werk und Choreografie, über Komponist*in, Inszenierung und musikalische Besonderheiten.

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Opernbetriebs, wenn bei einer Probe mit Klavier oder Orchester die Inszenierung entsteht oder an der musikalischen Darbietung gefeilt wird. Bei einer Einführung durch die produktionsbegleitende Dramaturgin erhalten Sie vorab Informationen rund um den Probenbesuch.

Bei den rund 45-minütigen Nachgesprächen besteht die Möglichkeit, sich über das Gesehene auszutauschen, Fragen zu stellen und Mitwirkende wie Sänger*innen, Dirigent*innen und weiteres künstlerisches Personal kennenzulernen. Die Bar ist im Anschluss an die Vorstellung geöffnet.

An fünf Terminen in der Spielzeit 2025/2026 öffnet das Aalto Ballett Essen die Türen zur Großen Probebühne und zum Ballettsaal, um Tanzbegeisterten spannende Einblicke in die Probenarbeit zu ermöglichen und Platz an der Ballettstange zu machen. Allen Anfänger*innen, Laientänzer*innen sowie Ballettschüler*innen ab 14 Jahren bieten wir mit den „Open Classes“ die Gelegenheit, eine Probe der Compagnie oder eine Gesprächsrunde mit Profis der Sparte Ballett zu besuchen und an einem anschließenden Balletttraining teilzunehmen – angeleitet von unseren fachkundigen Ballettmeister*innen oder Tänzer*innen. Alle Teilnehmer*innen werden zu Mitwirkenden, wenn im Ballettsaal das Training mit Live-Klaviermusik beginnt. Für die Teilnahme sind erste Grundkenntnisse im klassischen Ballett erwünscht. Mitgebracht werden müssen Schläppchen oder Socken, bequeme Kleidung und eigene Getränke. Um eine angenehme Atmosphäre für alle Beteiligten der „Open Classes“ zu garantieren und Raum zum Ausprobieren zu geben, sind ausschließlich aktiv Teilnehmende zugelassen.

Die neue Spielzeit ist veröffentlicht, die Premierentitel sind bekannt, und Fräulein Vorlaut freut sich auf das Wissen, das sie sich nun anlesen muss. So viele neue Komponist*innen, die sie noch nicht unter die Lupe genommen hat! Das wird ein Spaß! Biografien, Zeitschriften, Anekdotensammlung – Klatsch und Tratsch aus dem Leben der Menschen, die uns mit ihrer Musik beglücken, sind Fräulein Vorlauts Spezialgebiet. Und ganz bestimmt haben die Herrschaften Miss Betterknower und Professor Gisbert Träge auch ihren Senf dazu zu geben.

Argentinisches Flair und eine Atmosphäre voller Leidenschaft und Melancholie erfüllen an zwei Abenden dieser Spielzeit erstmalig die Bühne des Aalto-Theaters: Das Aalto Ballett Essen lädt zur Milonga! Das Tanzfest, das seinen Ursprung einst in Buenos Aires fand, bietet Tanzbegeisterten – ob Anfänger*innen oder Erfahrenen – die Möglichkeit, südamerikanische Klänge zu genießen und den Tango Argentino in seiner ganzen Vielfalt und Sinnlichkeit kennenzulernen. In dem stimmungsvollen Ambiente der Aalto-Bühne führt mit Natalia Beráscola zunächst eine kundige Tangodozentin in die faszinierende Welt des Tangos ein und stellt erste Tanzschritte vor. Anschließend beginnt die eigentliche Milonga: Eine Live-Band spielt vor Ort und lädt dazu ein, das frisch Erlernte anzuwenden und sich den leidenschaftlichen Klängen des Tangos hinzugeben.

Gemeinsam mit dem Aalto Ballett Essen lädt das Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Düsseldorf zum inklusiven Festival KulturTandem in die Halle 12 der Zeche Zollverein ein. Ein Highlight des Abends wird das Tanzprojekt sein: Tänzer*innen des Ballett- Ensembles erarbeiten gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigung eine Darbietung. Die Choreografie wird von Armen Hakobyan, Co-Intendant des Aalto Ballett Essen, speziell für das KulturTandem entwickelt. Weiterhin gibt es musikalische Beiträge von Stella Scholaja und Aris Valentino, zwei junge Musiker*innen mit bezaubernden Stimmen, der Singer-Songwriterin CassMae und Marvin Dillmann, Didgeridoo-Virtuose und Perkussionist. In den Pausen begleiten Valentina Resnyanska und Shih- Hsiang (Andy) Chen auf ihren Violinen die Veranstaltung. Durch das bunte Programm führt der Schauspieler und Moderator Tan Caglar und gibt auch Auszüge aus seinem Comedy-Programm zum Besten.