Blaue Stunde:
„La forza del destino“

Ein Schuss löst sich und findet sein tödliches Ziel. Ein Unfall, ein tragischer Zufall löst damit eine Reihe unvorhersehbarer, scheinbar unbeeinflussbarer Ereignisse aus. Verdis „La forza del destino“ scheint aus einer Reihe von Absurditäten und Unwahrscheinlichkeiten zu bestehen, deren treibende Kraft bereits der Titel der Oper benennt: die Macht des Schicksals. Doch was ist dieses Schicksal, und warum verzichtet gerade das Musiktheater so gerne auf jegliche Gesetze von Logik und Wahrscheinlichkeit?

Ausgehend von der Opernneuproduktion von Verdis „La forza del destino“ widmet sich die Blaue Stunde den zahlreichen Zufällen, Absurditäten, (Un-)Glücksfällen und schicksalhaften Vorgängen, von denen Opern, Lieder und Instrumentalmusik erzählen. Aalto-Ensemblemitglied Baurzhan Anderzhanov lässt gemeinsam mit Boris Gurevich am Flügel Schicksalsmelodien von u. a. Puccini, Beethoven, Schubert, Rachmaninow und Tschaikowski erklingen. Prof. Dr. Elisabeth Schmierer (Folkwang Universität der Künste) geht darüber hinaus der Frage nach, welche Rolle Zufall und Schicksal in der Oper spielen.