Blaue Stunde
Oper und Judentum
Im Rahmen von TIKWAH – Festival jüdischer Musik
mit Expert*innen und Mitgliedern des Musiktheater-Ensembles
mit Expert*innen und Mitgliedern des Musiktheater-Ensembles
Wissenschaft, Talk und Musik
Beschreibung
In der Spielzeit 2025/2026 präsentiert das Aalto Musiktheater Paul Hindemiths Oper „Cardillac“, in der ein unschuldiger Goldhändler des Mordes beschuldigt wird. Dieser wird in einigen Inszenierungen als Jude dargestellt, obwohl sich diese Zuschreibung weder in der Partitur noch auf der Textebene findet. „Das Jüdische“ ist auch in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, Fromental Halévys „Die Jüdin“ oder Heinrich Marschners „Der Templer und die Jüdin“ zu finden. Dabei wird das Judentum implizit oder explizit thematisiert und zu unterschiedlichen Zwecken, die von Historisierung, Exotismus bis hin zu Antisemitismus reichen, genutzt. Im Rahmen der Blauen Stunde wird das Themenfeld „Oper & Judentum“ diskursiv-wissenschaftlich durch Expert*innen aus den Bereichen Musikwissenschaft, Judaistik und Kulturwissenschaft beleuchtet und durch musikalische Ausschnitte ergänzt.
Laura Kriese (Mezzosopran), Alejandro Del Angel (Tenor), Baurzhan Anderzhanov (Bassbariton) und Petro Ostapenko (Bariton), Marlowe Fitzpatrick (Klavier), Juan Antonio García Díaz (Harfe)
Dr. Diana Matut ist Direktorin der Alten Synagoge Essen und ist Dozentin für Jüdische Musik am Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies. Sie war Joseph-Kremen-Memorial-Stipendiatin für osteuropäische jüdische Kunst, Musik und Theater am YIVO (NY, USA) und Gastwissenschaftlerin am Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies in den Jahren 2011-12 und 2019-20 und 2020-21.
Diana Matut leitete 2020-2021 das Oxford Seminar in Advanced Jewish Studies, eine Forschungsgruppe zum Thema „Jüdische Musikkulturen in Europa, 1500-1750”. Im Jahr 2021 wurde ihr das Mare-Balticum-Stipendium der Universität Rostock verliehen.
Ihre Zusammenarbeit mit Yiddish Summer Weimar führte zu verschiedenen Musikprojekten. 2017 dirigierte sie den „Young Kadyas’ Choir“, ein deutsch-israelisches Projekt mit neuen Vertonungen von Alan Bern für die Gedichte von Kadya Molodovsky. Die Projektdokumentation mit dem gleichen Titel kam im Herbst 2022 in die Kinos.
2019 leitete Diana Matut zusammen mit dem amerikanischen Komponisten und Arrangeur Josh Horowitz das Projekt Henech Kon, das die einzige erhaltene jiddische Oper aus der Vorkriegszeit, „Bas Sheve“, aus Europa zurück auf die Bühne brachte.
Im Jahr 2022 feierte das Glikl-Oratorye Premiere, ein Oratorium über das Leben der berühmten jiddischen Memoirenschreiberin Glikl von Hameln. Diana schrieb das Libretto in vier Sprachen (West- und Ostjiddisch, Deutsch und Englisch) und stellte Glikl und drei Frauen aus verschiedenen Epochen dar, die Glikls Erfahrungen für unsere Zeit zum Ausdruck bringen.
Dr. Sylvia Necker lebt und arbeitet als (Architektur/Stadt-)Historikerin, Kuratorin und Klangwerkerin in Minden und Berlin. Seit 2019 ist sie Direktorin des LWL-Preußenmuseums Minden und des LWL-Besucherzentrums am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Zahlreiche Publikationen und universitäre Lehre zu Architektur- und Zeitgeschichte, Geschichte des Nationalsozialismus, Stadtforschung und jüdischer Geschichte. Des weiteren ist sie Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten von Museen und Instituten. Darüber hinaus arbeitet Sylvia Necker als Klangkünstlerin. Für Museums- und Theaterräume realisiert sie Soundscapes, Hörstücke und Kompositionen.
Stefan Hofmann ist Lehrbeauftragter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Nach dem Studium der Geschichte, Theaterwissenschaft und Journalistik in Leipzig, Binghamton (N. Y.) und Haifa war er von 2012 bis 2025 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen“ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er als Redakteur an der siebenbändigen Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur sowie an zahlreichen Quelleneditionen zur jüdischen Geschichte mitgewirkt. Seine Forschung beschäftigt sich vor allem mit der jüdischen Theater- und Filmgeschichte im deutschsprachigen Raum. Im Sommer 2025 hat er seine Dissertation zu Akkulturation und Judenfeindschaft im deutschen Theater des 19. Jahrhunderts fertiggestellt und an der Universität Leipzig eingereicht.
Laura Kriese (Mezzosopran), Alejandro Del Angel (Tenor), Baurzhan Anderzhanov (Bassbariton) und Petro Ostapenko (Bariton), Marlowe Fitzpatrick (Klavier), Juan Antonio García Díaz (Harfe)
Dr. Diana Matut ist Direktorin der Alten Synagoge Essen und ist Dozentin für Jüdische Musik am Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies. Sie war Joseph-Kremen-Memorial-Stipendiatin für osteuropäische jüdische Kunst, Musik und Theater am YIVO (NY, USA) und Gastwissenschaftlerin am Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies in den Jahren 2011-12 und 2019-20 und 2020-21.
Diana Matut leitete 2020-2021 das Oxford Seminar in Advanced Jewish Studies, eine Forschungsgruppe zum Thema „Jüdische Musikkulturen in Europa, 1500-1750”. Im Jahr 2021 wurde ihr das Mare-Balticum-Stipendium der Universität Rostock verliehen.
Ihre Zusammenarbeit mit Yiddish Summer Weimar führte zu verschiedenen Musikprojekten. 2017 dirigierte sie den „Young Kadyas’ Choir“, ein deutsch-israelisches Projekt mit neuen Vertonungen von Alan Bern für die Gedichte von Kadya Molodovsky. Die Projektdokumentation mit dem gleichen Titel kam im Herbst 2022 in die Kinos.
2019 leitete Diana Matut zusammen mit dem amerikanischen Komponisten und Arrangeur Josh Horowitz das Projekt Henech Kon, das die einzige erhaltene jiddische Oper aus der Vorkriegszeit, „Bas Sheve“, aus Europa zurück auf die Bühne brachte.
Im Jahr 2022 feierte das Glikl-Oratorye Premiere, ein Oratorium über das Leben der berühmten jiddischen Memoirenschreiberin Glikl von Hameln. Diana schrieb das Libretto in vier Sprachen (West- und Ostjiddisch, Deutsch und Englisch) und stellte Glikl und drei Frauen aus verschiedenen Epochen dar, die Glikls Erfahrungen für unsere Zeit zum Ausdruck bringen.
Dr. Sylvia Necker lebt und arbeitet als (Architektur/Stadt-)Historikerin, Kuratorin und Klangwerkerin in Minden und Berlin. Seit 2019 ist sie Direktorin des LWL-Preußenmuseums Minden und des LWL-Besucherzentrums am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Zahlreiche Publikationen und universitäre Lehre zu Architektur- und Zeitgeschichte, Geschichte des Nationalsozialismus, Stadtforschung und jüdischer Geschichte. Des weiteren ist sie Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten von Museen und Instituten. Darüber hinaus arbeitet Sylvia Necker als Klangkünstlerin. Für Museums- und Theaterräume realisiert sie Soundscapes, Hörstücke und Kompositionen.
Stefan Hofmann ist Lehrbeauftragter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Nach dem Studium der Geschichte, Theaterwissenschaft und Journalistik in Leipzig, Binghamton (N. Y.) und Haifa war er von 2012 bis 2025 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen“ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er als Redakteur an der siebenbändigen Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur sowie an zahlreichen Quelleneditionen zur jüdischen Geschichte mitgewirkt. Seine Forschung beschäftigt sich vor allem mit der jüdischen Theater- und Filmgeschichte im deutschsprachigen Raum. Im Sommer 2025 hat er seine Dissertation zu Akkulturation und Judenfeindschaft im deutschen Theater des 19. Jahrhunderts fertiggestellt und an der Universität Leipzig eingereicht.
Die Blaue Stunde wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.