Foto: Philipp Noack

Aline Bosselmann

Theaterpädagog*in

Vita

1983 in Potsdam geboren, der Park Sanssouci als Spielplatz vor der Tür, gehört die DDR zu meinen Kindheitserinnerungen. Als Teenie bewunderte ich die nach der Wende besetzten Häuser. Ein bisschen bunt im Grau. Wenig später tobte ich mich dort auf Punkkonzerten aus.

Mit 17 Jahren habe ich angefangen, im Hans Otto Theater Jugendclub zu spielen und gebe mich seitdem voller Leidenschaft dem Theater hin. Nach einer einjährigen „Vooropleiding Theater“ in Den Bosch (NL), habe ich mithilfe des Studienstipendiums der Rosa Luxemburg Stiftung, ein Theaterpädagogik-Diplom an der HKS Ottersberg absolviert und bin seit 2011 an verschiedenen Stadttheatern tätig: Angefangen mit Regiehospitanz über Regieassistenzen und eigenen Regiearbeiten kam ich schließlich zurück zu meiner Berufung: Theaterpädagog*in/Vermittler*in für Schauspiel und Mitmachen.

Und so bin ich auch schon oft für das Theater umgezogen, um an großen und kleinen Häusern (Theater der Stadt Aalen, Schaubühne Berlin, Schlosstheater Celle), in urbanen und ländlichen Räumen, mit jungen Menschen und generationsübergreifenden Gruppen zu suchen und zu (er-)finden, was Theater alles sein kann. Seit 2018 ist das Schauspiel Essen mein Wirkungsort. Hier singe ich im Chor, spiele Bass, gehe tanzen und liebe es mit Menschen aus unterschiedlichen Lebens-, Berufs-, und Denkrealitäten in Workshops und Proben zu wachsen, Privilegien zu reflektieren, ein Miteinander zu üben und voneinander zu lernen. Unglaublich dankbar bin ich für die Kraft, die entsteht, wenn Menschen im Theater zusammenkommen, die sonst vielleicht nie etwas miteinander zu tun hätten.

Besonders spannend finde ich es, wenn Spieler*innen auch Co-Autor*innen und Co-Regisseur*innen sind, die Ideen aus vielen unterschiedlichen Köpfen und Herzen verschmelzen und daraus eine Textfassung, eine Inszenierung, ein unterhaltsamer Abend wird. Die (Probe-)Bühne ist für mich ein Ort der Begegnung, um schillernde, verborgene, unangepasste Facetten auszuleben, Sichtbarkeit zu üben und Verbundenheit zu fühlen.

Dies kann ich mit vielen verschiedenen Spieler*innen auf der Bühne umsetzen. In der Spielzeit 2023/2024 sind mit "Outsanity", einem selbst entwickelten Stück des Stadt-Ensemble-Clubs "Die Positronen" und "Mein Blutbuch" zwei Regie-Arbeiten von mir zu sehen.

Foto: Hakki Topcu

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