Essener Philharmoniker — Spielzeit 2025/2026

Liebes Publikum,

wir sind der Überzeugung, dass Musik die Menschen auf jeweils unterschiedliche Weise „aufweckt“, berührt, herausfordert, animiert, sensibilisiert, provoziert und vorwärtsbringt. Für unsere dritte gemeinsame Spielzeit haben wir ein vielseitiges Konzertprogramm vom Barock bis zur Gegenwart erarbeitet, das gerade diesen Gedanken vermittelt.

Auf ein hochinteressantes Projekt gleich zu Beginn der Spielzeit freuen wir uns besonders, ein Konzert, das Film mit Livemusik kombiniert: Der Jubilar Schostakowitsch, dessen Todestag sich 2025 zum 50. Mal jährt, antwortete durch seine Werke und deren programmatischen Gehalt auf die aktuellen politischen Ereignisse in seinem Land. Auch bei einem anderen Jubilar, William Kentridge, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, sind Aspekte der sozialen Ungerechtigkeit, vor allem in Bezug auf seine eigenen Erfahrungen in Südafrika, immer ein wichtiger Teil des Schaffens. 2022 produzierte er den Film „Oh To Believe in Another World“ zur Sinfonie Nr. 10 von Schostakowitsch. Der Film von William Kentridge thematisiert das ambivalente, zwiespältige Verhältnis des Komponisten zum Sowjetregime, seine Angst vor dem Tod und die Traumata des Terrors. Gemeinsam mit dem Museum Folkwang, das Kentridge eine Ausstellung widmet, begeben wir uns live mit den Essener Philharmonikern durch diesen Film in den spannenden Kosmos der beiden Künstler.

Darüber hinaus werden uns „Klassiker“ des sinfonischen Repertoires wie Beethoven, Schubert, Strauss, Mozart und Tschaikowsky im Laufe der Spielzeit begleiten, beispielsweise „Egmont“, „Jupiter-“ und „Alpensinfonie“. Erweiternd hierzu haben Sie die Möglichkeit, Werke von Komponistinnen, die in der Musikgeschichte in Vergessenheit geraten sind, kennenzulernen. U. a. Stücke von Ina Boyle und Louise Farrenc werden im Komponistinnenfestival „her:voice“ zu entdecken sein!
„Wir sind der Überzeugung, dass Musik die Menschen auf jeweils unterschiedliche Weise ‚aufweckt‘, berührt, herausfordert, animiert, sensibilisiert, provoziert und vorwärtsbringt.“
Dr. Merle Fahrholz, Intendantin des Aalto Musiktheaters und der Essener Philharmoniker und Andrea Sanguineti, Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker
Die Philharmonie Essen gestaltet seit 2011 das erfolgreiche NOW!-Festival, das besondere Einblicke in die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts bietet. Die diesjährige Ausgabe trägt den Untertitel „elements“ und im Rahmen dessen präsentieren die Essener Philharmoniker ein Sinfoniekonzert mit Werken von Hindemith und Berg, als Solistin ist die Violinistin und Philharmonie-Porträtkünstlerin Carolin Widmann mit von der Partie. Dazu erklingt ein neues Violinkonzert der italienischen Komponistin Clara Ianotta – eine Uraufführung unter der Leitung von Elena Schwarz, auf die wir uns besonders freuen.

In der langen Geschichte unseres Orchesters haben uns Künstler*innen begleitet, die sowohl Sie, liebes Publikum, als auch wir hochschätzen. Frank Peter Zimmermann wird im 6. Sinfoniekonzert wieder auf der Bühne zu erleben sein. Rudolf Buchbinder, seit 1972 musikalischer Partner der Essener Philharmoniker, wird im 9. Sinfoniekonzert Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 interpretieren. Die Cellistin Raphaela Gromes widmet sich im Rahmen des diesjährigen Komponistinnenfestivals „her:voice“ einem Solokonzert einer anderen vergessenen Komponistin, der aus Köln stammenden Maria Herz. Besonders gespannt sein darf man auf die Zusammenarbeit mit dem Jazz-Posaunisten und -Sänger Nils Landgren, der 2026 seinen 70. Geburtstag feiert und im abschließenden Sinfoniekonzert gemeinsam mit den Essener Philharmonikern seine „Lieblingsstücke“ spielen wird.

Dabei freut es uns ausdrücklich, dass wir einige Gastdirigenten am Pult der Essener Philharmoniker wieder erleben werden, vertraute Künstler, die uns in den vergangenen Jahren großartige Konzerterlebnisse geschenkt haben, u. a. Dirk Kaftan und Karl-Heinz Steffens. Ihr Debüt auf dem Podium der Essener Philharmoniker geben Kristiina Poska, Paolo Carignani und Nil Venditti. Ebenfalls nicht fehlen dürfen große Chorwerke! Verdis Requiem, dieses monumentale und gleichzeitig höchst menschliche Werk, gehört zu den Säulen der Chorliteratur. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen diese Musik mit unseren wunderbaren Aalto-Solist*innen, dem Opernchor und dem Philharmonischen Chor Essen zu präsentieren.

Als Intendantin und Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker legen wir besonderen Wert darauf, dass die Orchestermitglieder sich sowohl im Haus als auch in der Stadt Essen und in der Region engagieren und spannende Musikreihen gestalten, sei es in der KlassikLounge im Grillo-Theater oder im Grugapark. Fester Bestandteil unserer Spielzeit sind die vielseitigen Kammer- und Sonderkonzerte der Philharmoniker – eine wichtige Bereicherung des Repertoires und von Ihnen besonders geliebt. Des Weiteren werden Projekte der Umweltschutzinitiative „Orchester des Wandels“ fortgesetzt. Last but not least: Unser Orchester engagiert sich persönlich für den musikalischen Nachwuchs im Rahmen der traditionsreichen Orchesterakademie der Essener Philharmoniker, die in den letzten 27 Jahren zahlreiche hochtalentierte junge Menschen nachhaltig gefördert hat.

Wir wünschen Ihnen eine anregende, melodienreiche und musikalisch ereignisvolle neue Spielzeit!
Ihre

Dr. Merle Fahrholz
Intendantin des Aalto Musiktheaters
und der Essener Philharmoniker

Andrea Sanguineti
Generalmusikdirektor der
Essener Philharmoniker